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Përshëndetje nga Prishtinë,

"Grüße aus Pristina", der Hauptstadt des Kosovos.

Die Zeit verfliegt, ohne dass man es wirklich bemerkt und so sind auch die letzten 4 Monate vergangen, wie im Flug.
Von den Vorbereitungen für Thanksgiving bis zu den Weihnachtsfestlichkeiten überschlugen sich die Ereignisse. Seien es umfangreiche Dekorationen, eine Hochzeit, die Verteilung der „Weihnachten im Schuhkarton“-Boxen oder ein spanischer Pantomime. All das neben Deutsch- und Gitarrenunterricht hält einen ordentlich auf Trapp. Auch wenn dieser ganze Trubel etwas ermüdend war, fehlte es garantiert nicht an Eindrücken und ich hoffe noch auf viele weitere Erfahrungen im Jahr meines Lebens.
 

Albanische Hochzeit

Zu Beginn möchte ich einen der aufregendsten Momente der letzten Monate mit euch teilen. Alban, mein Chef von „House of Hope“, hat geheiratet und das Beste ist, dass seine Frau den gleichen Namen hat wie er (Albana). Die Hochzeit von Alban und Albana war völlig anders als jede Hochzeit, auf der ich jemals war und ich sehe es als großes Privileg mit ihnen gefeiert haben zu dürfen. Ein Warnhinweis: denjenigen die gut auf ihr Gehör Acht geben möchten rate ich albanische Hochzeiten zu vermeiden, denn die Stereoanlagen werden so laut aufgedreht, wie es nur möglich ist.

Lässt man sich jedoch auf das Risiko eines Gehörverlustes ein hat man die Möglichkeit auf ein unvergessliches Tanzerlebnis. Bis spät in die Nacht wurden traditionelle Ring und Kettentänze getanzt, bei denen man Hand in Hand durch den ganzen Saal spazierte. Es dauerte ein bisschen, um die Tanzschritte der verschiedenen Kettentänze zu lernen, aber sobald man den Dreh raushatte, fand man sich in einer riesigen Schlange an Leuten wieder welche zum Rhythmus der Musik durch den Raum gleitete.

Unterrichten, eine größere Herausforderung als ich je
vermutet hätte


Als Schüler denkt man sich, dass der Job eines Lehrers ja einfach sein muss. Der Lehrer steht vorne und rezitiert jede Stunde seinen Unterrichtsstoff. Mehr ist doch nicht dabei, oder? 
Was Schüler jedoch nicht wissen, ist das hinter jeder Unterrichtseinheit eine spezifische Vorbereitung steckt die den Schülern den Stoff so verständlich wie möglich machen soll. Umso frustrierender ist es als Lehrer, wenn man alles versucht, damit die Schüler den Stoff verstehen allerdings nichts funktioniert und man sich in einer Sackgasse wieder findet. 
Deshalb tun mir mittlerweile alle Lehrer leid, die ich in meiner Schulzeit hatte und die sich wirklich bemüht haben den Unterricht so verständlich wie möglich zu gestalten.
Zurzeit unterrichte ich 3 unterschiedliche Deutschgruppen. Eine Gruppe mit 3 Schülern auf dem Level A2, eine Gruppe mit 8 Schülern auf dem Level A1+ und dann noch eine Gruppe mit 6 Schülern die ganz neu mit Deutsch begonnen haben. Mit den zwei Gruppen, welche schon etwas Deutsch zuvor hatten, komme ich gut voran und das Unterrichten macht auch Spaß, auch wenn sie manchmal etwas übereifrig sind. Allerdings habe ich umso mehr Schwierigkeiten der neuen Deutschgruppe etwas beizubringen. Ich probiere zwar vieles aus, jedoch habe ich immer noch keinen Weg gefunden ihnen den Unterrichtsstoff verständlich zu machen. Es fühlt sich so an als müsste ich 10 Schritte zurück gehen, um an etwas anknüpfen zu können.

1. Mal Weihnachten nicht zuhause

Für das Weihnachtsfest hier in Prishtina wurden viele, viele Vorbereitungen getroffen. Im „House of Hope“-Center sowie im in der Kirche wurden die Weihnachtsbäume aufgestellt und die Lichterketten verteilt, bis die Räumlichkeiten in einem Lichtermeer gehüllt waren. 
Die Vorweihnachtszeit war definitiv die stressigste Zeit seit Beginn des Einsatzes. Den ganzen Dezember war die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ voll im Gang. Die Geschenkboxen kamen mit LKWs an und wurden dann verladen und sortiert. Danach wurden die Geschenke an die einzelnen Einsatzorte verteilt und schlussendlich den Kindern und armen Familien übergeben. Die Schuhboxen wurden in Schulen, in den „House of Hope“-Centren und auch in der Nachbarschaft verteilt. Für mich hatte die Verteilung der Geschenkboxen eine besondere Bedeutung, da das Haus meiner Großeltern immer eine Sammelstation für die Schuhschachteln war und ich auch selbst immer wieder welche zusammengestellt habe. Dass ich nun selbst bei der Verteilung dabei sein durfte, freute mich ungemein. 
Am 23. Dezember gab es eine Weihnachtsfeier, für die wir zuvor tausende Einladungen auf den Straßen Prishtinas verteilt haben. Am 24. wurde mit allen Freunden und Familien der Kirche gefeiert und am 25. gab es noch einen großen Weihnachtsgottesdienst. Trotz all diesen Weihnachtsfestlichkeiten vermisste ich eines sehr, meine Familie. Das war auf jeden Fall mein erstes Weihnachtsfest im Ausland und auf ein besinnliches Weihnachten mit meiner Familie kann ich mich im nächsten Jahr wieder freuen.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen nachträglich schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Erlebnisse 

DANKE

+ für deine Unterstützung
+ für dein Gebet
+ für die aufbauenden Briefe
+ für die vielen Eindrücke
 

BITTE

+ für die Menschen und Beziehungen
+ für die Kinder im Unterricht
+ dass ich der beste Lehrer für die Kinder werde der ich nur sein kann

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Kennwort: Micha Pühringer
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