Aktuelles
Die SP Schweiz nimmt klar Position gegen Antisemitismus
Die Geschäftsleitung der SP Schweiz hat am 24. Mai 2019 eine Resolution verabschiedet, in der sie den Kampf gegen jegliche Form von Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit zum Grundpfeiler der Partei erklärt. In ihrem Papier zeigt sich die SP besorgt über die Entwicklung antisemitischer Haltungen und Vorfälle in verschiedenen Ländern Europas und auch in der Schweiz. Insbesondere nennt sie die konstante Zahl antisemitischer Vorfälle in der Schweiz und die Zunahme antisemitischer Hassrede im Internet und in den Sozialen Medien. Die Resolution hält fest, dass Antisemitismus die Grundfesten der Gesellschaft und ihre Werte bedrohe. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund SIG begrüsst diesen klaren Positionsbezug der SP. Bestimmte Punkte des Papiers erachtet der SIG gar als richtungsweisend, wie die Aufforderung an Bundesrat und Parlament, sich zur Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance IHRA zu bekennen.
Zum Artikel und zur Resolution
Kick-off des Likrat-Public-Sommerprojekts
Der Saal im Hotel Sunstar in Davos war voll. Über 80 Davoserinnen und Davoser wollten sich am 6. Juni 2019 die Informationsveranstaltung zum Likrat-Public-Projekt nicht entgehen lassen. Das grosse Interesse zeigt, dass es bei den Einheimischen einerseits offene Fragen zu ihren jüdischen Gästen gibt, aber andererseits auch die Motivation vorhanden ist, das eigene Angebot besser auf diese spezifische Gästegruppe auszurichten. Die Likrat-Public-Spezialisten stellten die einzelnen Massnahmen und Hilfsmittel vor, die in der Sommer-Hochsaison zum Einsatz kommen werden. Als Informationsgrundlagen werden zwei Broschüren dienen – eine für die Tourismusbranche und eine für jüdischen Gäste. Auf besonders viel Zustimmung stiess die Ankündigung, dass in den Ferienregionen Arosa, Davos und Saastal Vermittlerinnen und Vermittlern zum Einsatz kommen werden. Einen Vorgeschmack darauf, was solche Likrat Public-Vermittler leisten können, erlebten die Anwesenden hautnah. Die drei Likratinos und Likratinas stellten sich eine Stunde lang allen möglichen Fragen des Publikums. Zum Schluss blieben viele Fragen zu jüdischen Gästen weiterhin offen, was gleichzeitig bedeutet, dass die Vermittlerinnen und Vermittler im August auf viele interessierte Gesprächspartner treffen werden.
Dieselbe Informationsveranstaltung fand auch in Arosa und im Saastal statt. Auch diese beiden Abende waren ausserordentlich gut besucht und zeigten, dass an allen Orten dieselben Fragen und Bedürfnisse vorliegen. Das Sommerprojekt von Likrat Public scheint auf fruchtbaren Boden zu fallen und zum richtigen Zeitpunkt zu starten.
Zum Artikel mit einem Interview mit Jean-Pierre Galey, Leiter Gästeinformation von Destination Davos Kloster
Beitrag im Radio Südostschweiz vom 7. Juni 2019
Beitrag Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 13. Juni 2019
Artikel in der Aroser Zeitung vom 14. Juni 2019
CDU-Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer besucht «Next Step»
Im Rahmen des Fortbildungsprogramms «Next Step» trafen sich vom 16. bis 18. Juni 2019 rund dreissig junge Erwachsene aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Berlin. An einem Nachmittag bekamen sie hochkarätigen Besuch von der CDU-Bundesvorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer. Kramp-Karrenbauer beantwortete offen und ehrlich Fragen der Teilnehmenden zur AfD oder zu BDS und fand klare Worte: «Wir verzeichnen einen sichtbaren, spürbaren Anstieg an Antisemitismus. Es darf nicht sein, dass man überlegen muss, ob man eine Kippa tragen kann oder nicht. Wir haben die Verpflichtung für eine offene und freie Gesellschaft in Deutschland.»
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Weitere Information zu «Next Step»
In Kürze
Freie Religionsausübung ist kein Wahnsinn
Vorletzte Woche war Ende des Fastenmonats Ramadan. Im Kanton Zürich machte darum eine Primarlehrerin die Eltern ihrer Schüler darauf aufmerksam, dass Kinder, die dieses Fest feiern, frei bekommen. Nationalrat Andreas Glarner stellte diese Lehrerin daraufhin an den Pranger und verknüpfte die freie Religionsausübung von Schulkindern mit «Wahnsinn». Über diese Worte konnte SIG-Präsident Herbert Winter nur den Kopf schütteln: «Ich bin erschrocken darüber, dass ein national bekannter Politiker die Möglichkeit der freien Religionsausübung für Schulkinder in den Bereich des Wahnsinns rückt.»
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World Jewish Congress National Community Directors‘ Forum
In Bukarest fand Mitte Juni das World Jewish Congress National Community Directors‘ Forum statt. SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner hatte dort die Gelegenheit das Dialogprojekt Likrat vorzustellen. Mit «Likrat - der Film» konnte er den Teilnehmenden aus rund 60 Ländern einen lebendigen Einblick ins Projekt geben. Der Ansatz des Eins-zu-Eins-Dialogs auf Augenhöhe, den Likrat verfolgt, stiess auf grossen Anklang.
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Flüchtlingsschabbat – Sprachförderung zur Integration von Flüchtlingen
Auch zum diesjährigen Flüchtlingssonntag und Flüchtlingsschabbat vom 15. und 16. Juni 2019 veröffentlichten der SIG, der Schweizerische Evangelische Kirchenbund, die Schweizer Bischofskonferenz und die Christkatholische Kirche der Schweiz eine gemeinsame Erklärung. Sie riefen dazu auf, die institutionellen und organisatorischen Ressourcen für eine nachhaltige Sprachförderung für Flüchtlinge zu schaffen und zu erhalten. Denn wer Integration einfordert, müsse die Menschen auch dazu befähigen. Ein funktionierendes Zusammenleben hänge wesentlich davon ab, sich gegenseitig hören und Gehör verschaffen zu können.
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25 Jahre nach dem Anschlag auf AMIA in Buenos Aires
Am 18. Juli 1994 wurde auf die «Argentinean Jewish Mutual Association» (AMIA) in Buenos Aires ein folgenschwerer Anschlag verübt. 85 Menschen verloren ihr Leben und über 150 wurden verletzt. Die Ständige Vertretung der Republik Argentinien und der World Jewish Congress haben am 26. Juni 2019 zu einer Erinnerungsveranstaltung in der UNO in Genf eingeladen, um 25 Jahre danach den Opfern dieses Attentats und dessen Folgen zu gedenken. SIG-Vizepräsidentin Sabine Simkhovitch-Dreyfus nahm am Panel teil. In ihrer Rede wies sie auf die neue Dimension hin, die der Anschlag darstellte. Es war der erste Anschlag auf jüdische und nicht israelische Ziele. Dies führte weltweit zu einem massiv erhöhten Sicherheitsbedürfnis jüdischer Gemeinden und Einrichtungen. Der Anschlag in Buenos Aires habe einen entscheidenden Einfluss auf die sich stetig steigende Zahl von Sicherheitsmassnahmen und -vorkehrungen, die die jüdische Gemeinschaft in den letzten Jahrzehnten umsetzen mussten.
Der SIG wünscht schöne Ferien
Der SIG wünscht allen Leserinnen und Lesern schöne, sonnige und erholsame Sommerferien. Das nächste Mal sind wir im August wieder für Sie da und werden dann schwergewichtig vom Likrat-Public-Sommerprojekt berichten. Bis bald!
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