Da hörte er über seinem Haupte, wie eine Schwalbe zur andern sagte: »Komm, lass uns nach Finnland ziehen, dort ist besser nisten als hier.«
»Halt ein, Freunde!« rief der Königssohn in der Vogelsprache. »Bringt dem alten Zauberer in Finnland tausend Grüße von mir und bittet ihn um Bescheid, wie es wohl möglich wäre, eine in eine Seerose verwandelte Jungfrau wieder zu einem Menschenkinde zu machen.«
Die Schwalben versprachen, den Auftrag auszurichten, und flogen davon.
Als der Jüngling an das Ufer des Flusses kam, blieb er auf der Brücke stehen, um zu horchen, ob nicht der Gesang ertöne, aber ringsum herrschte Schweigen, und es war nichts zu hören als das Rauschen der Wellen und das Sausen des Windes. Unmutig setzte er sich wieder zu Pferde und ritt heim, sagte aber niemandem ein Wort von dieser Wanderung und ihrem Abenteuer.
Sieben Tage später saß er im Garten und dachte, die Schwalben müssten seine Botschaft wohl vergessen haben, als ein großer Adler hoch in den Lüften über seinem Haupte kreiste. Allmählich flog der Vogel immer tiefer herunter, bis er sich endlich auf dem Ast einer Linde in der Nähe des Königssohns niederließ.
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