Der Königssohn ritt indessen durch den Wald zurück, und er verstand die Sprache der Vögel. Da sah er plötzlich auf einem hohen Föhrenwipfel eine Elster und eine Drossel, deren Unterhaltung auf ihn gemünzt war.
»Die Dummheit der Menschen ist groß«, sagte die Drossel, »sie wissen auch die geringfügigsten Dinge nicht recht anzufassen. Dort neben der Brücke lebt in Gestalt einer Seerose des alten, lahmen Weibes Pflegekind schon ein ganzes Jahr, klagt singend den Vorübergehenden ihre Not, aber niemand kommt, sie zu erlösen. Vor einigen Tagen erst ritt ihr ehemaliger Bräutigam über die Brücke und hörte den sehnsüchtigen Gesang der Jungfrau, doch er war auch nicht klüger als die andern.«
Die Elster erwiderte: »Und doch muss das Mädchen um seinetwillen von der Alten die Strafe erdulden. Wenn ihm keine größere Weisheit zuteil wird als die, welche er aus dem Munde der Menschen vernimmt, bleibt das Mädchen ewig eine Blume.«
»Des Mädchens Erlösung würde eine Kleinigkeit sein«, sagte die Drossel, »wenn die Sache dem alten Zauberer von Finnland dargelegt würde. Er könnte die Jungfrau leicht aus ihrem nassen Kerker und ihrem Blumenzwang befreien.«
Dieses Gespräch machte den Jüngling nachdenklich. Indem er weiterritt, überlegte er, wo er wohl einen Boten hernähme, den er nach Finnland schicken könnte.
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