Grüss Gott Zürich |
25.11.2016
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Aschi Rutz, Informationsbeauftragter Synodalrat |
Der Anruf erreicht mich unvorbereitet beim Kochen. Es ist kein Journalist. Ein Mann mit leicht erregter Stimme sagt: «Chur hat uns mal wieder eine PR-Lektion erteilt, nicht wahr? Aber das wissen Sie ja besser als ich.» «Was weiss ich besser als Sie?», frage ich zurück. «Wie man ein mediales Spektakel inszeniert.» «Das müssen Sie mir erklären, aber bitte kurz, ich stehe am Herd in der Küche.»
Hintergrund sind Zeitungsartikel über die im kommenden Jahr anstehende Bischofswahl in der Diözese Chur. Tenor dieser Berichte und Kommentare: Wer sich für eine Übergangslösung mit einem Administrator ausspricht, heble das Bischofswahlrecht aus. |
Dem widerspricht der frühere Weihbischof Peter Henrici vehement: «Da wird ein Teufel an die Wand gemalt. ... Die Ernennung eines Apostolischen Administrators hebt ein bestehendes Bischofswahlrecht keineswegs auf; dieses wird nur für eine Weile aufgeschoben.» Das Domkapitel könne nach wie vor aus einer Dreierliste auswählen.
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Zurück zum Telefonanrufer: «Der Hof in Chur, das ist ja bekannt, stemmt sich mit allen Mitteln gegen die Einsetzung eines Administrators, der nicht Vitus Huonder heisst. Die gehen also in Chur an die Arbeit und lösen
- über ihre journalistischen Seilschaften mediale Spekulationen zur Bischofswahl aus. Dann schickt der Hof
- den Mitarbeitenden im Bistum Chur zu den medialen Spekulationen erläuternde Informationen zu. Und wieder ein paar Stunden später werden
- den Medien im Sinne von Transparenz die an die Mitarbeitenden zuvor verschickten Informationen zugestellt, nachdem diese durch eine Indiskretion bereits zu den Medien gelangt seien – siehe erstens. Alles klar?»
Mir ist etwas sturm im Kopf und der Risotto ist bald fertig. Ich werde mich nochmals melden, vertröste ich den aufgeregten Mann und wende mich den dampfenden Pfannen und Schüsseln zu...
Spekuliert wird in den Medien auch über den möglichen Apostolischen Administrator, der als Brückenbauer den „Scherbenhaufen im Bistum Chur“ (Generalvikar Martin Kopp) aufräumen soll. Sein Name: Mauro Jöhri aus Bivio, Kapuziner, 69jährig, seit zehn Jahren Generalminister des Kapuzinerordens und Sprecher aller Männerorden beim Papst.
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Obwohl eigentlich prädestiniert, so die Südostschweiz vom 19. November, könne seine inhaltliche Ausrichtung zum Stolperstein werden. Bekannt sei, dass er sich öffentlich für die Abschaffung des (Zwang-)Zölibats und für den Zugang der Frauen zum Priesteramt eingesetzt habe. Welche Absichten mit der namentlichen Nennung dieses Favoriten verfolgt werden, scheint mir klar zu sein: Ein sehr valabler Kandidat als Administrator und Brückenbauer soll aufgrund seines Engagements für eine offenere Kirche bereits im Vorfeld an- und abgeschossen werden. |
Der 1. Adventssonntag steht vor der Türe, und in Strassen und auf Plätzen weihnachtet es schon gewaltig. Weihnachtsmärkte allenthalben, grosse und kleine, mit traditionellen und pfiffigen Angeboten, Verkauf von Selbstgemachtem, Kerzenziehen für Jung und Alt, Spaghetti-Essen und Kuchenbuffet. Glühwein inklusive ... |
Das kann, muss aber nicht Hektik bedeuten. Tauchen Sie also ein in das Ambiente eines Weihnachtsmarktes. Warum nicht mal in Winterthur in den weihnachtlich dekorierten Oldtimerbus steigen und sich zehn prämierte Adventsgeschichten anhören? Oder an einem der vier Adventssonntage im Bogen 12 des Viadukts unter dem Wolkenhimmel ausruhen, jenseits von Konsum und Alltag. Auch hier im jenseits im Viadukt kriegen Sie einen köstlichen Glühwein.
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In diesem Sinne wünsche ich im Namen des Kommunikationsteams einen guten Einstieg in die (be)sinnliche Adventszeit.
Aschi Rutz |
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Simon Spengler, Aschi Rutz, Kerstin Lenz, Arnold Landtwing, Dominique Anderes
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